Sicherheit bei Produkten für Kinder unverzichtbar!
Zu Gesundheitsgefährdungen durch Spielzeug im vorweihnachtlichen Angebot erklärt Marlene Rupprecht, SPD-Bundestagsabgeordnete für die Wahlkreise Fürth und Erlangen sowie Kinderbeauftragte der SPD-Bundestagsfraktion:
In diesen Tagen haben nicht nur Glühweinstände und Stollenbäckereien Hochkonjunktur, sondern auch Spielzeuggeschäfte. Ob lasiertes Holz für die Kleinen, Kunststofffahrzeuge oder Multimediaanwendungen – ich finde: Wenn es um die Sicherheit unserer Kinder geht, darf man kein Auge zudrücken. Krebserregende, erbgut- und fortpflanzungsschädigende Stoffe haben nicht nur im Babybett und im Kinderzimmer nichts zu suchen!
Deshalb kämpfe ich im Bundestag und auf EU-Ebene seit Jahren für die Beibehaltung der Prüfungen durch unabhängige Dritte beim Kinderspielzeug. Obwohl die Kinderkommission des Bundestags dieses Ziel ebenfalls unterstützt, haben CDU/CSU und FDP diese verpflichtende Drittprüfung im EU-Parlament verhindert. Auch im Bundestag hat es im November 2010 keine Mehrheit dafür gegeben, allergieauslösende Duftstoffe oder die noch nicht erforschten Nanomaterialien aus dem Spielzeug zu verbannen.
Wie real diese Gefahren sind, zeigt der Tests über Kinderlaufräder, bei denen 11 von 15 Modellen krebserregende Weichmacher enthielten, oder der ZDF-Bericht über PAK-verseuchtes Spielzeug. Kaum jemand weiß, dass die CE-Kennzeichnung als Marketingemblem von den Herstellern selbst angebracht und von keiner unabhängigen Kontrollstelle überprüft wird. Das GS-Zeichen für „Geprüfte Sicherheit“ gibt Sicherheit beim Kauf und ist ein Meilenstein des Verbraucherschutzes. Da die meisten von uns keine Chemieexperten sind, sollten wir uns darauf verlassen können, dass auf dem Markt erhältliches Spielzeug ungefährlich für Kinder ist.
Bundesregierung und EU-Kommission sollten sich endlich von den Lobbyinteressen der Industrie frei machen und die Grenzwerte festsetzen, die eine Schädigung von Kindern durch Chemikalien im Spielzeug verhindern. Bis dahin, bleibt uns allen nichts anders übrig, als auf Qualitätsprodukte mit GS- oder TÜV-Zeichen zu achten. Gerade weil diese Produkte manchmal etwas teurer sind als die Konkurrenz aus Fernost: Weniger - und dafür hochwertiger - ist gerade in vielen übervollen Kinderzimmern beim Spielzeug sicher mehr!